Worte sind oft die beste Verteidigung
Selbstverteidigung bedeutet auch, die eigene Stimme einzusetzen. Lautes, klares Sprechen kann helfen, Aufmerksamkeit zu erregen und andere abzuschrecken. Kinder dürfen lernen, sich bemerkbar zu machen und Hilfe einzufordern – ohne sich dafür zu schämen.
Ebenso wichtig ist der Umgang mit Konflikten: Viele Auseinandersetzungen lassen sich durch Worte, Abstand und das Hinzuziehen von Erwachsenen lösen.
Körperliche Selbstverteidigung – altersgerecht und verantwortungsvoll
In speziell ausgebildeten Kursen können Kinder einfache, sichere Bewegungen lernen, um sich im Notfall zu befreien oder Abstand zu schaffen. Dabei steht Schutz, nicht Angriff, im Vordergrund. Solche Übungen fördern zusätzlich Koordination, Körpergefühl und Selbstvertrauen.
Wichtig ist, dass diese Trainings von qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden und immer mit klaren Regeln verbunden sind: Gewalt ist kein Mittel zur Problemlösung.
Die Rolle von Eltern und Bezugspersonen
Eltern, Lehrkräfte und Betreuungspersonen spielen eine entscheidende Rolle. Offene Gespräche, Zuhören und ernst nehmen schaffen Vertrauen. Kinder, die wissen, dass sie jederzeit über Ängste oder Erlebnisse sprechen dürfen, fühlen sich sicherer und weniger allein.
Selbstverteidigung beginnt also im Alltag – durch Vorbilder, Gespräche und eine Umgebung, in der Kinder gestärkt werden.
Fazit
Kinder zu lehren, sich selbst zu schützen, bedeutet, ihnen Selbstvertrauen, Aufmerksamkeit und Handlungskompetenz zu vermitteln. Es geht nicht darum, sie zu Kämpfern zu machen, sondern zu selbstbewussten jungen Menschen, die wissen, dass sie wertvoll sind und Hilfe verdienen.
Ein starkes Kind ist nicht das, das zuschlägt – sondern das, das sich selbst ernst nimmt.
