Die Zentrale bedankte sich für meinen Hinweis und versicherte mir, sich umgehend darum zu kümmern. Ich legte auf.
Das Telefon des Mannes klingelte. Er lehnte den ersten Anruf ab, doch das Telefon klingelte erneut. Er nahm mit sehr mürrischer Stimme ab.
Ich konnte beobachten, wie er völlig die Fassung verlor. Sein Tonfall wechselte von Wut über Besorgnis zu Flehen, und seine Körpersprache wandelte sich von „Ich bin der Boss, tut, was ich sage!“ zu „Ich bin ein unterwürfiger Knecht, der darauf wartet, vom König getreten zu werden.“ Noch während des Telefonats mit dem Anrufer entschuldigte er sich überschwänglich bei der Dame an der Rezeption, packte seine Sachen und schlurfte den ganzen Weg zurück zu seinem Auto. (Man muss ihm zugutehalten, dass es eine aufrichtige Entschuldigung war. Er stand zu seinem Verhalten und suchte keine Ausreden.)
Ich könnte jetzt sagen, alle hätten geklatscht, aber es waren nur ich und die Dame an der Rezeption. Eigentlich hätte das ja jemand mitbekommen sollen, aber bei weniger als 200 Einwohnern war es schon ein kleines Wunder, dass überhaupt zwei Leute an einem Ort waren. Ich war jedenfalls sehr zufrieden damit, wie alles gelaufen ist.
Offenbar war auch mein neuer Freund zufrieden, denn ich bekam ein Upgrade auf das einzige Zimmer mit Badewanne, und der Preis für meine nächste Buchung war deutlich niedriger als der, den ich zuvor bezahlt hatte.
