Deutsche Unternehmensinsolvenzen erreichen inmitten des Abschwungs einen Zehnjahreshöchststand

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland hat den höchsten Stand seit elf Jahren erreicht. Besonders kleine Betriebe leiden unter dem anhaltend schwachen Wirtschaftswachstum. Ökonomen warnen zwar vor steigenden Arbeitsplatzverlusten, sehen zugleich aber erste Anzeichen dafür, dass die Insolvenzwelle ihren Höhepunkt erreichen könnte.

Daten für die ersten drei Quartale des Jahres 2025 zeigen, dass vor allem kleinere Unternehmen in den vergangenen drei Jahren die Hauptlast des nahezu dreijährigen wirtschaftlichen Abschwungs in Europas größter Volkswirtschaft getragen haben.

„Die Insolvenzwelle hält an“, sagte Volker Treier, Chefanalyst des Deutschen Industrie- und Handelskammerverbandes (DIHK), am 12. Dezember gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Besonders kleine und mittlere Unternehmen gerieten zunehmend „in Schwierigkeiten“.

Eine aktuelle DIHK-Umfrage bestätigt diese Einschätzung: Fast jedes dritte Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten rechnet mit einer Verschlechterung der eigenen Geschäftslage. Diese Betriebe stellen rund 85 Prozent aller Unternehmen in Deutschland.

Auch die offiziellen Zahlen unterstreichen den Trend. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, registrierten deutsche Gerichte bis Ende September 18.125 Unternehmensinsolvenzanträge – knapp zwölf Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit dürfte die Zahl der Insolvenzen in den ersten drei Quartalen 2025 den höchsten Wert seit 2014 erreicht haben.